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3. DESTRASCENDENTALIZACIÓN

COMUNICATIVA

DE LA DOCTRINA TRADICIONAL SOBRE LOS UNIVERSALES

 

Obgleich der metaphysische Hintergrund der Universalienlehre im Mittelalter überhaupt kognitive Interessen hatte, hat sie auch Voraussetzungen impliziert, die expressiv, normativ und intersubjektiv sind.

 

Diesbezüglich setzt der nominalistische Ausdruck «universalia post rem» logisch expressive, subjektive Annahmen voraus, wonach Universalien  rein sprachliche Äußerungen und stereotype Begriffe des Subjekts mit semiotischen Konnotationen und alleinigem logischem Wahrhaftigkeitsanspruch sind, denn sie haben keine objektive Grundlage in der Sache, d.h. niemals «cum fundamento in re». Mit Hilfe der Universalpragmatik kann der normative Richtigkeitsanspruch der Prinzipien der nominalistischen Logik sowohl interaktiv als auch subjektiv sein. Besagte Pragmatik kann dem Nominalismus und dem Konzeptualismus nicht nur zur Suche nach dem „referentiellen“ bzw. semantischen Bezug auf die objektive Wahrheit verhelfen, sondern auch dazu, dass sein universaler Verständlichkeitsanspruch intersubjektiv seine kommunikative Rolle spielt.

 

Seinerseits vertritt der starke Realismus die These über die «universalia ante rem», wonach die Universalien regulative Ideen sind, d.h. Prototypen, Normen und Werte. Die menschliche Erkenntnis des allgemeinen Wesens der Dinge hat an der allgemeingültigen Normativität dieser im Voraus bestehenden Ideen mittels der Erleuchtung gemäß der Illuminationstheorie teil. Dieser spiritualistische Apriorismus scheint ziemlich dogmatisch zu sein.

 

Vom universalpragmatischen Standpunkt aus spielt die expressive Subjektivität der Gesprächspartner beim starken Realismus keine aktive und intentionale bzw. absichtliche Rolle. Dem Richtigkeitsanspruch zufolge müssen die allgemeine Normativität der Ideen und ihre richtige Syntaktik bezüglich der sozialen Beziehungen der Teilnehmer an jedem Kommunikationsvorgang eher interaktiv als im Voraus bestimmt sein. Der semantische Bezug auf die objektive Wahrheit ist beim starken Realismus äußerst «a priori». Dem Verständlichkeitsanspruch nach erfordern die pragmatischen Verständigungsprozesse üblicherweise die solidarische, kommunikative Teilnahme der Intersubjektivität am Dialog, denn die kontemplative Teilhabe an der erkenntnistheoretischen Erleuchtung scheint beim starken Realismus eher passiv als interaktiv zu sein.

 

Seitens des gemäßigten Realismus wird die These über die «universalia in re» behauptet, wonach das z. T. passive und z. T. aktive Subjekt ausgehend vom objektiven Wesen der Seienden die allgemeinen Begriffe abstrahiert. Mit Hilfe der Habermas’schen Transzendentalpragmatik lässt sich die gemäßigt realistische Abstraktionstheorie verbessern, da der semantische Bezug jedes wahren Begriffs auf ein objektives Wesen und die kognitive Lösung vom Universalienproblem sowohl mit der expressiven Subjektivität als auch mit der ethisch-sozialen Normativität und mit der kommunikativen Intersubjektivität vereinbar sind.

 

Außerdem impliziert der semantische, „referentielle“ Bezug der objektiven Wahrheit jedes allgemeinen Begriffs und des kognitiven Gehalts der Propositionen bzw. Sätze sowohl subjektive Wahrhaftigkeit und semiotische Konnotationen der Äußerungen der Intention eines Gesprächspartners als auch syntaktische Richtigkeit der ethisch-sozialen Normativität hinsichtlich der interpersonalen Beziehungen und außerdem pragmatische, kommunikative Verständlichkeit der Sprache, die die Teilnehmer gebrauchen, um sich solidarisch mit den Betroffenen und füreinander engagieren.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass die Universalienlehre oft philosophisch von der metaphysischen Denkart innerhalb der Thematik des wahren Gehalts der Erkenntnis und ihrer Sätze bzw. Propositionen vor allem als ein kognitives Problem betrachtet worden ist. Dennoch ist der thematische Horizont dieses Problems überhaupt nicht eindimensional, weil die Perspektiven der Universalienlehre ausgehend von den Geltungsansprüchen vierdimensional sind.

 

In diesem Zusammenhang kann die Universalpragmatik die objektiven, kognitiven Aspekte der Abstraktionslehre über die Wahrheit und die expressive Rolle der intentionalen Wahrhaftigkeit des Subjekts, das während des Erkenntnisvorgangs z. T. passiv und z. T. aktiv ist, jeweils mit den interaktiven und intersubjektiven Beiträgen zur Thematik über die Richtigkeits- und Verständlichkeitsansprüche ergänzen. Also kann das Abstraktions- und Universalienproblem auch vom universalpragmatischen Standpunkt aus aufgerollt werden. Auf diese Weise schlägt diese universalpragmatische Problemstellung der Universalienlehre eine Verschiebung vom metaphysischen Paradigma der rein kognitiven Abstraktion zum nachmetaphysischen Paradigma der intersubjektiven Kommunikation vor.

 

Bibliographie

1.

 

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5.

HABERMAS, Jürgen,

Dialektik der Säkularisierung. Über Vernunft und Religion (Herder, Freiburg 2005).

Kommunikatives Handeln und detranszendentalisierte Vernunft (Philipp Reclam, Stuttgart 2001).

Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln (Suhrkamp, Frankfurt 1983).

Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns (Suhrkamp, Frankfurt 1995).

Zwischen Naturalismus und Religion. Philosophische Aufsätze (Suhrkamp, Frankfurt 2005).

 

 

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