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5. CONCLUSIONES

 

5.1 ¿Cuál posición es más convincente que las otras y por qué?

 

 

Einerseits ist die Thomanische Anthropologie zwar grundsätzlich überzeugend, aber z. T. fraglich. Thomas vertritt bei der Auferstehung die These über die naturhafte Einheit der unsterblichen Seele mit dem menschlichen Leib, denn sie sind metaphysische Mitprinzipien der menschlichen Natur. Laut Thomas erfordert die Auferstehung des menschlichen Leibs keine ausführliche Wiederherstellung, sondern nur eine leibliche Grundwiederherstellung der numerischen Identität jeder menschlichen Person. Andererseits setzt die Thomanische Auferstehungslehre implizit die theologische These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand voraus, deren Platonfreundliche Anthropologie unplausibel und fraglich ist.

 

Laut Ratziger ist die Seele unsterblicher Geist, formale Subtanz und substantielle Form des Leibs der menschlichen Person. Der Ratzingersche Begriff von Seele tritt das Thomanische Erbe an und deutet gemäß der untrennbaren Einheit von Leib und Seele seine christliche Bedeutung. Obwohl Ratzingers Auffassung gewiss die Thomanische Anthropologie zu optimieren erreicht, erbt Ratzinger von Thomas die anthropologischen Voraussetzungen bezüglich der These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand. In diesem Zusammenhang teilt sich Ratzingers Auferstehungslehre mit Thomas’ Auferstehungslehre dieselben Schwächen.

 

Hermeneutisch ist Stumps Ansatz zweifellos plausibler als der Inwagensche Ansatz. Abgesehen von der physikalischen Auferstehung des Gehirns und des Zentralnervensystems impliziert die Inwagensche Auferstehungslehre die Deutung des Tods des Menschen, als ob der leibliche Tod das metaphysische Ende der Menschenexistenz und die Vernichtung der Identität der menschlichen Person wäre. Dagegen vertritt Stump die folgende Ansicht: In gewissem Sinn ist der Mensch zwar seine Seele, aber nicht nur seine Seele im engsten Sinne. Aus diesem Grund kritisiert Stump die Auffassungen von Inwagen, Swinburne & Pasnau; die Stump zufolge gewisse Thomanische Texte verzerren. Trotz besagter Kritik teilt sich Stump unkritisch mit Inwagen die These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand als anthropologische Voraussetzung der Auferstehungslehre.

 

In gewissem Sinn scheint Bakers materialistischer Konstitutionalismus, dessen Anthropologie auferstehungsorientiert ist, plausibler und überzeugender als die Ansätze der anderen oben erwähnten Denker zu sein. Gewiss setzt Baker dogmatisch und bedingungslos weder einen notwendigen Zwischenzustand noch die Auferstehung im Tod voraus, denn ihre Auffassung ist mit den beiden Thesen zusammenpassend. Dennoch ist der Bakersche Begriff von Person ziemlich individualistisch und kognitiv. Im Vergleich zu ihm ist der Ratzingersche Begriff von Person dialogischer und kommunikativer. Kurzum mangelt es ihnen; d.h. Baker, Ratzinger, Thomas, Stump und Inwagen; an einer ganz plausiblen Anthropologie.

 

 

5.2 Schlussfolgerung

 

Die These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand setzt implizit ideologische Konnotationen voraus, die überhaupt nicht zum wesentlichen Kern der christlichen Auferstehungslehre gehören. Philosophisch und theologisch sind besagte These und ihre anthropologischen Voraussetzungen verzichtbar, weil es derzeit philosophisch andere bessere zeitgenössische Anthropologien gibt und theologisch keine bestimmte Philosophie hinsichtlich der christlichen Auferstehungslehre unbedingt bindend ist.

 

1) Christliche Denker können auf die These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand von Thomas verzichten, dessen Zeitlichkeitsauffassung z. T. quantitative Konnotationen voraussetzt. Verglichen mit diesen Thomanischen Voraussetzungen scheint die anthropologische und qualitative Zeitlichkeit gewiss plausibler als die quantitative Zeitlichkeit zu sein, um die christliche Auferstehungslehre aufzufassen. Der Verzicht auf die oben erwähnte These bedeutet nicht nur eine Thomasfreundliche Kritik am augustinischen Platonismus, sondern auch eine Kritik an der Platonfreundlichen These von Thomas über die getrennte Seele. Obwohl diese These zu keinem fundamentalen Kern der Thomanischen Anthropologie gehört, kann sie ideologisch den anthropologischen Archetypus verzerren. Außerdem ist besagte These keine absolut unverzichtbare Voraussetzung der christlichen Auferstehungslehre.

 

2) Die These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand ist eher eine implizite Voraussetzung der Inwagenschen Kritik an der christlichen Auferstehungslehre als eine thematische und systematische Betrachtung. Die kognitive und physikalische Ansicht, die hinsichtlich der Auferstehungslehre von Inwagen vertreten wird, ist ideologisches Erbe des kognitiven Logozentrismus der Moderne und eine instrumentelle Auffassung des menschlichen Leibs.

 

3) Obwohl die anthropologischen Voraussetzungen der Ratzingerschen Auferstehungslehre grundsätzlich plausibel sind; implizieren sie Platon-, Augustinus- und Bonaventurafreundliche Konnotationen. Dafür ist ein Beispiel die erklärende Betrachtung des Todes als Trennung von Seele und Leib, deren anthropologischen Voraussetzungen bezüglich der These über die getrennte Seele und den Zwischenzustand nichts bedingungslos Unerlässliches sind. Die anthropologische Zeitlichkeit ist gewiss plausibler als die Ratzingersche und mehrdeutige Zeit des Geistes. Ratzingers semantische Verwechslung der quantitativen Zeit mit der qualitativen Zeit fördert eine verzerrte und nicht verständigungsorientierte Kommunikation, die dogmatisch und ideologisch ist.

 

4) Stump teilt sich akritisch mit Swinburne, Inwagen & Pasnau; deren verzerrende Auffassungen Stump kritisiert, dieselben anthropologischen Voraussetzungen der Thomanischen These über die getrennte Seele und ihren impliziten Zwischenzustand. Diese These gehört überhaupt nicht im engsten Sinne zum anthropologischen Kern der Weisheit Thomas’, dessen These über die getrennte Seele kritisierbar, Platonfreundlich und z. T. dualistisch ist. Übrigens ist Stumps anthropologische Auffassung, die ideologisches Erbe vom modernen Logozentrismus ist, grundsätzlich kognitiv und verdinglichend.

 

 

 

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